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Keine Gefahr für Amphibien im Teich

Wer sich einen naturnahen Gartenteich mit Fröschen, Salamandern und Co. wünscht, verzichtet am besten auf Fische, heißt es. Denn fast alle Fischarten fressen den Laich, die Kaulquappen sowie die Larven der Amphibien. Das muss aber nicht immer so sein. Wer auf Frösche, Salamander und Molche nicht verzichten und trotzdem Fische im Gartenteich halten möchte, sollte auf Moderlieschen zurückgreifen. „Diese Fische sind ungefährlich für Amphibien“, sagt Harro Hieronimus, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen.

Dabei bilden Moderlieschen eine Ausnahme. „Die meisten Fische, an erster Stelle der Koi und andere, größere, räuberische Fische wie Orfe, fressen den Laich und die Kaulquappen. Selbst Stichlinge gehen an Amphibienlarven, wenn sie können“, so der Experte. Mit Moderlieschen hingegen klappt das Zusammenleben bereits in einem kleineren Teich. Dabei ist eine geringe Besatzdichte ratsam: „Je weniger Fische, desto mehr Chancen für Amphibiennachwuchs“, sagt Hieronimus.

Pflanzen bieten Versteckmöglichkeiten

Trotz aller Harmonie mit Moderlieschen ist es empfehlenswert, Amphibien einen Rückzugsort zu bieten. Damit sich Fische und Lurche aus dem Weg gehen können, rät Hieronimus, den Gartenteich mit dichten Unterwasserpflanzen zu besetzen. Tipps und Informationen dazu finden Interessierte bei den Experten im Zoofachhandel. „Außerdem können Gartenteichliebhaber einen Teil des Teiches mit einem wasserfesten Maschendraht oder Netz absperren, in den die Fische nicht hereinschwimmen können“, sagt Hieronimus. „Damit der Wasseraustausch gut klappt, ist die Oberkante starr und sieht wie ein Rechen aus.“

Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann ein kleines, direkt am Hauptteich angrenzendes Bassin anlegen. Damit Lurche ihre Eier nicht trotzdem im Fischteich ablegen, können Gartenteichfreunde diesen zur Laichzeit mit einem Krötenschutzzaun umgeben.

Text, Bild: IVH