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Wenn Fellpflege zwanghaft ist

Katzen widmen sich gerne und ausgiebig ihrer Fellpflege. Doch es gibt auch Samtpfoten, die einfach nicht aufhören können, sich zu putzen. „Durchschnittlich putzt sich eine Katze dreieinhalb Stunden am Tag, mit Pausen dazwischen“, sagt Dr. Barbara Schöning, Präsidentin der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT). Häufig putzen sich Katzen nach dem Schlafen, Fressen, nach Jagdausflügen und intensiven Sozialkontakten.
Die Fellpflege ist für die Katze wichtig und hat mehrere Funktionen: Zum einen hält sich das Tier damit sauber, zum anderen dient das Fellputzen dem Abbau von körperlichen Anspannungen und setzt Glückshormone frei. „Von Overgrooming (sogenannte Überpflege) ist die Rede, wenn die Katze nicht mehr aufhören kann, sich zu putzen, ihr Wohlbefinden dadurch reduziert wird und das Putzen zu Schäden führt“, so Dr. Schöning. Dann reagiert das Tier kaum mehr auf Ansprache durch den Halter und ignoriert zu Gunsten des Putzens alles andere, was ihr lieb ist, wie das Lieblingsspielzeug oder Leckerli. „Auffällige Signale für die Besitzer sind Haarausfall, kahle Stellen oder sogar Hautschäden“ sagt die Expertin. Die Ursachen für zwanghaftes Putzen können körperlicher oder seelischer Natur sein. „Daher ist der Gang zum Tierarzt wichtig, damit er klärt, ob eine klinische Ursache vorliegt“, sagt Dr. Schöning.


     Text / Bild:IVHWenn Fellpflege zwanghaft ist